IDW unterstützt die Ziele des Koalitionsvertrages für schnellere Digitalisierung und mehr Nachhaltigkeit in Deutschland

24.11.2021

Der heute vorgestellte Entwurf eines Koalitionsvertrages zeichnet den Weg in ein digitaleres und nachhaltigeres Deutschland. Die wichtige Stellung der Wirtschaftsprüfer wird ausdrücklich anerkannt.

Düsseldorf, 24. November 2021 - Ein Meilenstein auf dem Weg zur ersten Ampelkoalition auf Bundesebene ist geschafft. Die Ambition, die notwendige Modernisierung der Bundesrepublik Deutschland mithilfe eines Digitalisierungsschubs voranzutreiben, ist zu begrüßen. "Die Einführung eines zentralen Digitalbudgets, die Digitalisierung der Verwaltung, von Planungs- und Genehmigungsprozessen und des Besteuerungsverfahrens heißen wir als Wirtschaftsprüfer gut", kommentiert Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW.

Der Koalitionsvertrag geht ausdrücklich auch auf die Abschlussprüfung ein. "Wir freuen uns, dass die künftigen Koalitionäre die hohe Bedeutung der Wirtschaftsprüfer anerkennen", stellt Naumann fest. "Uns wundert allerdings, dass die Anforderungen an die Unabhängigkeit des Berufsstands weiter erhöht werden sollen. Wir sehen hier, insbesondere nach der jüngst erfolgten Verabschiedung des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG), keinen weiteren Änderungsbedarf. Es wäre begrüßenswert, wenn die künftige Regierung einer hohen Konzentration auf dem Abschlussprüfermarkt dergestalt entgegentreten will, dass sie eigene öffentliche Aufträge breiter unter den Wirtschaftsprüfern verteilen will", so Naumann. Auf andere, die Konzentration im WP-Markt fördernde Regulierungseingriffe, sollte sie verzichten.

Basis der künftigen Regierungsarbeit soll es sein, möglichst viele Haushaltsmittel in Zukunftsinvestitionen zu lenken. Dafür will sich die "Ampel" einen besseren Überblick über das öffentliche Vermögen verschaffen. "Mehr Transparenz im öffentlichen Haushalt sollte die transparente Darstellung von Vermögen und Schulden beinhalten - bestenfalls als doppische Rechnungslegung. So würde ein echter Beitrag der neuen Regierung zur Generationengerechtigkeit geleistet", stellt der IDW Vorstandssprecher klar.

Der Wunsch der Koalition, Deutschland zum führenden Standort nachhaltiger Finanzierung zu machen, findet die ausdrückliche Zustimmung des IDW. Einheitliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Finanzprodukte müssen geschaffen werden. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, dass Unternehmen transparent und verlässlich über Nachhaltigkeitsrisiken berichten. Nur so kann Greenwashing begegnet werden. Die verpflichtende Integration von nichtfinanziellen Informationen in den Lagebericht, die auch nach dem EU-Vorschlag einer Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorgesehen ist, müsse rasch umgesetzt werden.

Auch wenn der Koalitionsvertrag keine Aussagen zu einer grundlegenden Steuerreform beinhaltet, geht er wichtige steuerliche Zukunfts- und Reformthemen an. Die sogenannte "Superabschreibung" für Klimaschutz und digitale Wirtschaftsgüter ist eine wirksame Maßnahme, wie auch die Einführung der sogenannten Aktienrente.

Das IDW unterstützt außerdem weitere Forderungen wie die Intensivierung der Bekämpfung von Steuerhinterziehung und aggressiver Steuervermeidung. Naumann: "Hierfür bedarf es klarer und rechtssicherer Regelungen, die international abgestimmt sind." Positiv ist nach Ansicht des IDW auch die angestrebte Verbesserung der Effektivität der Geldwäschebekämpfung in Deutschland unter Berücksichtigung der Empfehlungen der FATF.

"Der Entwurf des Koalitionsvertrags stellt die verschiedenen politischen Handlungsfelder ausdrücklich in einen europäischen Kontext. Dieses Bekenntnis zur EU hebt sich positiv von vielen EU-kritischen Forderungen und Entwicklungen und in anderen europäischen Ländern ab", lobt Naumann.

Presseinformation 15/2021

als PDF: IDW unterstützt die Ziele des Koalitionsvertrages für schnellere Digitalisierung und mehr Nachhaltigkeit in Deutschland (IDW Presseinfo)

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