Fragen und Antworten zur praktischen Anwendung von Automatisierten Tools und Techniken (ATT) im Rahmen der Abschlussprüfung

Die Entwicklungen in der Digitalisierung haben dazu geführt, dass in den Unternehmen Daten in einem immer größeren Umfang und in unterschiedlichsten Strukturen vorliegen. Die Unternehmensleitungen treffen ihre Entscheidungen zunehmend auf Basis von Kennzahlen, die auf Grundlage dieser Daten gebildet wurden und die sich in zu bilanzierenden Geschäftsvorfällen im Rechnungswesen niederschlagen.

Vor diesem Hintergrund setzt der Berufsstand zunehmend auf moderne Analysen, die weit über das Hauptbuch und Verfahren wie das sog. Journal Entry Testing hinausgehen. Sie erfassen stattdessen auch Vorsysteme (Nebenbücher) und reichen damit in der Regel bis zur Transaktionsebene und zu individuellen Geschäftsprozessen in ihrer Gesamtheit. Hieraus ergeben sich methodische und prüferische Fragestellungen, die aufgrund der nur geringen Adressierung dieser Techniken in den Standards bisher noch nicht hinreichend sicher in ihrer Gesamtheit beantwortet werden.

Ein Gremium aus Experten in Prüfungsmethodik, IT-Prüfung und Datenanalysen hat in einem umfassenden F&A-Papier häufig auftretende Fragen rund um den Einsatz von automatisierten Tools und Techniken im Rahmen der Abschlussprüfung, insb. bei der Anwendung von ISA [DE] 315 (Revised), ISA [DE] 330 und ISA [DE] 500, beantwortet.

In dem F&A-Papier wird u.a. auf die folgenden Punkte näher eingegangen:

  • Einsatzmöglichkeiten von ATT in den unterschiedlichen Phasen der Abschlussprüfung sowie in den unterschiedlichen Kategorien von Prüfungshandlungen
  • Unterstützung bei der Bestimmung, ob mit ATT ausreichende geeignete Prüfungsnachweise eingeholt wurden
  • Möglichkeiten zur Reduzierung von manuellen aussagebezogenen Einzelfallprüfungen durch den Einsatz von ATT
  • Einbeziehung moderner Prüfungstechniken wie das Process Mining
  • Umgang mit Auffälligkeiten (Abweichungen von einem erwarteten Ergebnis der Analyse, die Ursachen für Fehler in der Rechnungslegung sein können) und vom zu prüfenden Unternehmen erstellte und für die Zwecke des Abschlussprüfers genutzte Informationen (Information Produced by the Entity, IPE)
  • Bereitstellung, Aufbereitung und Abstimmung der zu analysierenden Daten
  • Qualitätssicherung, Datensicherheit, Datenschutz
  • Art und Umfang der Prüfungsdokumentation

Das nun vorliegende F&A-Papier soll darlegen, wie verschiedene moderne Technologien in jeder Phase einer Abschlussprüfung effizient und effektiv eingesetzt werden können und dabei ggf. andere Prüfungshandlungen ergänzen oder ersetzen können. Ebenso soll es den Berufsstand dabei unterstützen, Zweifelsfragen zur Übereinstimmung mit den Prüfungsstandards beim Einsatz moderner Technologien zu beantworten.

Das F&A-Papier wurde in der IDW Life Heft 11/2020 veröffentlicht.


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