Audit goes green 2025: Nachhaltigkeit als Prüfstein für Vertrauen und Unternehmensführung

Bei der diesjährigen IDW Webkonferenz „audit goes green“ diskutierten Expertinnen und Experten den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsberichterstattung zwischen Green Deal und Bürokratieabbau. Im Mittelpunkt standen aktuellen Entwicklungen rund um das Omnibus-Paket der EU zur Vereinfachung und Bürokratieabbau, zur CSRD-Umsetzung in Deutschland und zur Überarbeitung der ESRS-Standards.

Zu den Gästen der beiden Panels zählten Elena Arveras (EU-Kommission), Ingo Speich (Deka Investment), Stefanie Skoluda (BDO), Tanja Castor (BASF), Prof. Dr. Kerstin Lopatta (EFRAG) und Prof. Dr. Thorsten Sellhorn (LMU München). Prof. Dr. Angelika Niebler MdEP gab in ihren Eingangsworten per Videobotschaft einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zum Omnibus-Paket auf Ebene des EU-Parlaments.

Das erste Panel diskutierte das Thema „CSRD und Omnibus: Scope und Assurance – Informationsbedarf der Adressaten vs. Bürokratieabbau”. Fokus war die Forderung nach klaren Regeln, damit Unternehmen wie Prüfer von der weiterhin bestehenden Rechtsnsicherheit bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie deren Prüfung befreit werden. Melanie Sack, IDW Vorstandssprecherin und Moderatorin des Panels, betonte, dass Prüfer einen verlässlichen Rechtsrahmen mit einem klar definierten Sollobjekt benötigen. Unsicherheiten bei den Reporting-Standards müssen vom Regulator geklärt werden, nicht von den Prüfern. Nur so kann die Prüfung ihre Rolle als Garant für Transparenz und Sicherheit erfüllen.

Ein weiteres zentrales Thema dieser Runde: Die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung als Gütesiegel für Investoren. Eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit schafft Vertrauen und unterstreicht die Verlässlichkeit der Informationen. Unternehmen, die sich freiwillig mit hinreichender Sicherheit prüfen lassen, senden ein klares Signal: Wir nehmen ESG ernst. Zudem lud die EU-Kommission in Person von Panel-Teilnehmerin Elena Arveras, Mitglied des Kabinetts von EU-Kommissarin Maria Luís Albuquerque, den Berufsstand ein, den fachlichen Austausch fortzusetzen. Das ist ein wichtiges Signal, denn offene Fragen müssen frühzeitig geklärt werden, um Rechtsunsicherheit zu vermeiden.

Das zweite Panel unter der Moderation von IDW Vorstandsmitglied Dr. Daniel P. Siegel widmete sich dem aktuellen Stand der Überarbeitung der ESRS. Hier wurde deutlich: ESG-Reporting ist kein Selbstzweck. Die ESRS müssen sich an der Entscheidungsnützlichkeit orientieren, damit Unternehmen und Prüfer sich auf relevante Inhalte konzentrieren können. Außerdem zeigt sich aus den Erfahrungen der Vertreter aus Unternehmen und Wissenschaft im zweiten Jahr der (freiwilligen) ESRS Anwendung: Durch die Erfahrungen aus dem ersten Berichtsjahr können die Prozesse im zweiten Berichtsjahr deutlich vereinfach werden, doch der Weg zu effizienter und relevanter Nachhaltigkeitsberichterstattung ist noch lang.

Die Botschaft der Konferenz ist klar: Klimarisiken sind Finanzrisiken und wachsen exponentiell. Nachhaltigkeit bleibt daher ein zentrales Thema und ihre Bedeutung wächst, denn sie ist längst ein Kernbestandteil guter Unternehmensführung. Die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung spielt dabei eine Schlüsselrolle für Transparenz und Investitionssicherheit.

Wir danken allen Panellisten für den interessanten und aufschlussreichen Austausch.

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