Staatsverschuldung: Sorge um die Tragfähigkeit hoher Staatsschulden

13.11.2019

Christine Lagarde ist neue EZB-Präsidentin. Sie wird die Niedrigzinspolitik Draghis fortsetzen. Dies bedeutet weiterhin vergleichsweise niedrige Zinsbelastungen für die EU-Mitgliedstaaten. Die Anreize zur Aufnahme neuer Schulden sind daher groß. Im aktuellen Positionspapier veranschaulicht das IDW mögliche Auswirkungen (zu) hoher Staatsschulden auf den Finanzsektor.

Düsseldorf, 13. November 2019 – Im Zuge der globalen Finanzkrise und der Euro-Schuldenkrise hat die Staatsverschuldung im Euroraum und in vielen Industrieländern stark zugenommen. Sie ist während der anhaltenden Niedrigzinsphase nur wenig zurückgegangen. „Im Abschwung werden Schulden gemacht, im Aufschwung werden sie aber nicht mehr abgebaut“, stellt Melanie Sack, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des IDW, fest. Das IDW weist darauf hin, dass dauerhaft niedrige Zinsen zu Überinvestitionen und Blasenbildungen führen könnten. Zudem seien insbesondere hochverschuldete Länder der Gefahr von Staatsschuldenkrisen ausgesetzt, falls es beispielsweise zu einer tiefen Wirtschaftskrise kommen sollte.

Vor diesem Hintergrund hat der IDW Ausschuss Trendwatch in qualitativer Form die Auswirkungen verschiedener Szenarien auf Wirtschaftswachstum, Staatsverschuldung und – daraus abgeleitet – vor allem den deutschen Bankensektor analysiert.

Die Politik ist aufgefordert, sich auf mögliche Szenarien vorzubereiten, um potenzielle Ansteckungs- und Kaskadeneffekte im Falle von Staatsschuldenkrisen hochverschuldeter Länder zu verhindern.

Presseinformation 10/2019
Presseinformation als PDF: Staatsverschuldung: Sorge um die Tragfähigkeit hoher Staatsschulden (IDW Presseinfo)

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