Cloudbasierte Geschäftsmodelle in der Wirtschaftsprüfung: Berufsstand steht den Herausforderungen der Digitalisierung positiv gegenüber

20.09.2019

Studie der Universität Osnabrück und des IDW zur Akzeptanz von Audit Clouds

Düsseldorf, 20. September 2019 – Die Digitalisierung verändert die Arbeitsweise von Wirtschaftsprüfern grundlegend. Prüfungspflichtige Daten in einem bisher nicht dagewesenen Umfang fließen als Massendaten in die Finanzberichterstattung ein. Wie gehen Wirtschaftsprüfer damit um? Werden sie den Einsatz von auf den Wirtschaftsprüfermarkt zugeschnittenen Cloud-Services (Audit Clouds) akzeptieren? Zur Ableitung von Faktoren, welche die Akzeptanz einer Nutzung von Audit Clouds beeinflussen, hat die Universität Osnabrück in Kooperation mit dem IDW eine Befragung von Wirtschaftsprüfern, deren Mitarbeitern und Prüfsoftwareentwicklern durchgeführt. Die Auswertung erfolgte sowohl angewandt-explorativ als auch auf der Basis eines wissenschaftlichen Technologie-Akzeptanzmodells.
Die Bündelung von IT-Ressourcen und -Kompetenzen innerhalb einer Audit Cloud wird von den Wirtschaftsprüfern – unabhängig von deren Kanzleigröße, Alter oder Berufserfahrung – positiv bewertet. „Die Akzeptanz gegenüber einer bedarfsgerechten Auslagerung von Dienstleistungen ist ein Zeichen dafür, dass der Berufsstand dazu bereit ist, sich den Herausforderungen der Digitalisierung mit innovativen IT-Lösungen zu stellen“ sagt Prof. Dr. Oliver Thomas, Leiter des Fachgebiets Informationsmanagement und Wirtschaftsinformatik (IMWI) an der Universität Osnabrück.
Unterschiede gibt es bei der Akzeptanz der unterschiedlichen Cloud-Modelle in Abhängigkeit vom Alter. „Unter 41-jährige Wirtschaftsprüfer stehen den neuen technologischen Möglichkeiten offener gegenüber und empfehlen in erheblich höherem Umfang den Einsatz von Cloud-Services, die bedarfsgerecht und nach dem „As-a-Service-Prinzip“ von einem externen Dienstleister bezogen werden“ sagt Melanie Sack, geschäftsführendes Mitglied im Vorstand des IDW.

Damit die neuen Technologien zur Aufrechterhaltung und zur Weiterentwicklung der bestehenden Geschäftsmodelle von Wirtschaftsprüfern beitragen, wünschen sich viele neben dem Kerngeschäft, der Abschlussprüfung, auch eine Unterstützung bei der Beratung von Unternehmen durch Cloud-Services.
Eine Umstellung auf Audit Clouds wird zu Veränderungen in den Arbeits- und Prüfungsprozessen führen. Hier sprechen sich viele Wirtschaftsprüfer dafür aus, dass bei der Einführung von Audit Clouds geeignete Trainingsprogramme etabliert und der IT-Support dazu weiter ausgebaut wird. Vertreter des Berufsstands sowie Entwickler von Audit Clouds sollten diesen Aspekt berücksichtigen.
Auf dem dritten gemeinsamen Digital Summit von BDI und IDW am 1. Oktober 2019 in Düsseldorf werden die wesentlichen Ergebnisse der Studie präsentiert.
Die ausführliche Akzeptanzstudie wird im November bei der 61. IDW Arbeitstagung vorgestellt und dann für Mitglieder auf der IDW Website abrufbar sein.
Ein einführender Aufsatz zu den Ergebnissen der Studie ist in Heft 18 der Zeitschrift „Die Wirtschaftsprüfung“ enthalten.

Presseinformation 4/2019
als PDF: Cloudbasierte Geschäftsmodelle in der Wirtschaftsprüfung

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